Eines der bekanntesten Phänomene von Tihany ist das Echo. Es besteht seit Mitte des 18. Jahrhunderts, seit dem Bau der heutigen Abtei.

Die Worte, die vom Echo Berg gerufen werden, prallen von der Nordseite der Abtei ab, die etwa dreihundert Meter entfernt ist, und legen die Hin- und Rückstrecke von fast siebenhun-dert Metern in zwei Sekunden zurück. Am Hang wurde eine kleine Säule, Echostein genannt, errichtet, von der aus man zur Kirche schreien musste. Es hat viele Dichter inspiriert; Mihály Vitéz Csokonai und Mihály Vörösmarty haben auch Gedichte darübergeschrieben, aber das berühmteste von ihnen ist János Garays Erzählung über das Echo.


Das Echo

Bereits zu Beginn des Jahrhunderts bemerkte man, dass die Stärke des Echos nachließ. Sie dachten meistens, dass die Veränderung auf neu gebaute Villen zurückzuführen sei. Seitdem ist erwiesen, dass das kräftigere Laub der zwischen Hügel und Kirche gepflanzten Bäume der „Schuld“ ist, und mindestens ebenso sehr der in den Sommermonaten zunehmende laute Touristenverkehr.
Ende des Jahrhunderts begann der Benediktinermönch Alfréd Jalsovits mit dem Bau einer Sternwarte auf dem Echo Berg, aber die Arbeiten wurden nach kurzer Zeit eingestellt. Als Tihany 1925 Wasserleitungen erhielt, wurde der Wasserspeicher auf dem Visszhang-Hügel gebaut. Heute fungiert es nicht mehr als Wassertank; oben wurde ein Restaurant geschaffen. Der Echostein existiert noch heute, dahinter finden wir die schöne Statue von Miklós Bor-sos, das Echo von Tihany. Das Ausprobieren des Echos ist ein Muss!

 

Die Golgatha

König Károly IV. verbrachte vom 26. bis 31. Oktober 1921 seine letzten Tage in Ungarn in Tihany. Von dort wurde er auf die Insel Madeira verbannt, wo er am 1. April 1922 starb. Der Kalvarienberg in Tihany fand auf Initiative statt und Organisation des Nationales Gedenk-komitee Károly IV Tihany. Die Komitate (auf Ungarisch: „vármegye“) steuerten auch das Geld bei, das zum Bau des Kalvarienberges benötigt wurde. Unabhängige oder fusionierte Grafschaften verpflichteten sich, die Stationen im Namen der dreiundsechzig alten Graf-schaften zu errichten. Auf jeder Station waren die Namen der Geberländer eingraviert. Der Zweck des Baus des Kalvarienbergs war, dass, so wie Jesus Christus den Kreuzweg nach Golgatha entlangging, die Kreuzwegstationen das tragische Schicksal Ungarns und des Kö-nigs symbolisierten. Bis 1950, bis zu seinem Verbot, wurde der Kreuzweg in der Karwoche auf Golgatha aufgeführt.
Es wurde 1960 aufgrund der damaligen politischen Situation abgerissen. Alles verschwand von seinem Platz, nur die Steinhaufen hinter den Kreuzen blieben. Für die Restaurierung gründeten die Gemeinde Tihany und die Benediktinerabtei Tihany die Károly IV Golgatha-Stiftung. 1992 wurde der Grundstein für den wiederaufzubauenden Kalvarienberg feierlich gelegt und im Jahr 2000 wurden die bis dahin fertiggestellten neuen Stationspfeiler und die drei provisorischen Holzkreuze übergeben. Der Kalvarienberg wird vervollständigt, indem Kopien der ursprünglichen Korpora platziert werden.

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